Früher war das mit vielen Dingen so, ich musste lange nachdenken, ob
etwas wirklich passiert war. Ich sitze da also auf dieser Waschmaschine
im Bad, so komme ich an alle Sachen ran und kann in den Spiegel sehen.
Ich denke an die Schuhputzbürste im Flur, eine lange Bürste aus
lackiertem Holz mit weißen und mit schwarzen Borsten. Zur Not kann ich
mich und andere verteidigen, denke ich, mit der Bürste.
Ich nehme eine Rasierklinge, die, die man früher im 10er-Päckchen
kaufen konnte und zum Ausbessern von Schrift verwendet hat. Man
konnte mit denen gut die oberste Schicht des Papiers, in das die Tinte
eingedrungen war, abschaben. Wenn man dann wieder drauf schrieb, ist
die Tinte etwas verlaufen, weil die Oberfläche des Papiers nicht mehr so
dicht war. Ich nehme also diese Rasierklinge, sie hat eine Aufschrift:
PAT. NO. 3071856.
Auf meinem Bein ist dieser große blaue Fleck, er ist sehr dunkel. Es ist
schwarze Tinte, die sich unter meiner Haut angesammelt hat. Direkt unter
der Haut ist dieses Tintenvorkommen, das durchscheint. Alles was ich je
schreiben kann ist da zwischen der Haut und dem Muskel verschlossen
und bald wird es wieder von meinem Bein aufgesogen werden. Am
oberen Rand des Flecks ist die Farbe bereits verblasst.
Langsam fange ich an, die Haut über dem blauen Fleck abzuschaben.